Viele Hundebesitzer kennen die Situation: Man ist mit dem eigenen Vierbeiner unterwegs und von Weitem ruft jemand: „Dürfen die Hunde mal Hallo sagen?“ Frei laufend ist das meist kein Problem. Aber sobald ein Hund an der Leine ist, verändert sich das gesamte Zusammenspiel – und oft leider nicht zum Positiven.

Warum sind Hunde überhaupt angeleint?

Die Gründe sind vielfältig – und nicht immer auf den ersten Blick erkennbar:

  • Sicherheit im Straßenverkehr oder in der Stadt
  • gesundheitliche Einschränkungen (z. B. nach einer OP)
  • Trainingsthemen wie Leinenführigkeit oder Rückruf
  • Unsicherheit oder Aggression gegenüber anderen Hunden
  • gesetzliche Leinenpflicht
  • ausgeprägtes Jagdverhalten

Kurz gesagt: Wenn ein Hund an der Leine geführt wird, hat das einen guten Grund – und der sollte respektiert werden.

Körpersprache richtig lesen

Hunde „reden“ über Körpersprache. Ein seitlicher Blick, eine entspannte Rute oder ein kleiner Bogen im Gang sind oft Signale für ein höfliches „Ich komme in Frieden“.

Doch an der Leine fehlen Ausweichmöglichkeiten. Hunde können nicht in ihrem Tempo aufeinander zugehen und sind in ihrer Kommunikation stark eingeschränkt. Deshalb gilt:

  • Halte Abstand, wenn dein Hund angespannt wirkt
  • Achte auf kleine Signale wie Kopf abwenden, Lecken über die Schnauze oder ein verlangsamtes Tempo
  • Gehe lieber in einem Halbkreis auf einen Hund zu statt direkt frontal – das wirkt freundlicher und entspannter

Leinenkontakte – warum sie problematisch sind

Auf den ersten Blick wirkt ein kurzes Beschnuppern harmlos. In Wirklichkeit bringt es einige Risiken mit sich:

  • Erzwungene Nähe
    Die Hunde können ihre Individualdistanz nicht selbst bestimmen
  • Missverständnisse
    Körpersprache wird durch die Leine blockiert
  • Frust & Stress
    Wenn ein Hund nicht weg kann, kann er in die Abwehr gehen
  • Leinenwirrwarr
    Verhedderte Leinen sind gefährlich, können Panik auslösen und im schlimmsten Fall zu Beißereien führen

Besonders heikel wird es, wenn ein Mensch unbewusst an der Leine zieht. Das kann den Hund daran hindern auszuweichen – und genau das kann der sprichwörtliche letzte Funke sein, der das Feuer entfacht.

Erwartungshaltung vermeiden

Viele Hunde lernen: „Sehe ich einen anderen Hund, darf ich hin.“ Dadurch entsteht eine feste Erwartungshaltung. Die Folge: Der Hund spannt sich bei jeder Begegnung an, zieht in die Leine und wird ungeduldig.

Nicht jeder Hundekontakt ist ein Muss. Mal einfach vorbeigehen, mal nur schauen – das schafft Gelassenheit.

So gelingen entspannte Hundebegegnungen

  • Nähere dich anderen Hunden in einem leichten Bogen statt frontal
  • Halte die Leine locker, aber kontrolliert
  • Entscheide bewusst: Kontakt ja oder nein?
  • Beobachte die Körpersprache deines Hundes genau
  • Belohne ruhiges Verhalten an der Leine

Hundekontakte an der Leine sehen oft harmlos aus, können aber zu Stress, Missverständnissen und sogar Konflikten führen. Mit dem nötigen Wissen über Körpersprache, klaren Entscheidungen und einer ruhigen Führung hilfst du deinem Hund, sicher und entspannt durch Begegnungen zu kommen.

In der Hundeschule Schussenpfoten in Ravensburg zeigen wir dir, wie du Hundebegegnungen souverän meisterst und dein Hund lernt, gelassen an Artgenossen vorbeizugehen – ohne Stress und ohne Leinenchaos.

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