Ein Herzensratgeber deiner Hundeschule Schussenpfoten in Ravensburg

Erinnerst du dich noch, wie leicht das Training in der Welpenzeit schien?
Dein junger Gefährte war aufmerksam, anhänglich und lernfreudig – und nun?
Plötzlich hört er nicht mehr, zieht an der Leine, bellt andere Hunde an oder scheint dich völlig zu ignorieren.
Willkommen in der Pubertät deines Hundes – oder besser gesagt: in der spannenden, aber turbulenten Phase der Hundepubertät.

Diese Zeit ist nicht einfach, aber sie ist ein ganz normaler Teil der Entwicklung – genau wie bei uns Menschen.
Dein Junghund wird erwachsen, testet Grenzen, entdeckt neue Gefühle – und braucht dich jetzt mehr denn je als sicheren, liebevollen Begleiter.


Hund Pubertät

Was passiert in der Pubertät beim Hund?

Die Pubertät beim Hund ist eine Zeit großer Veränderungen – hormonell, körperlich und geistig. Im Gehirn findet während dieser Entwicklungsphase ein regelrechter Umbau statt: Synapsen werden neu verknüpft, das Belohnungssystem verändert sich, und das rationale Denken hinkt den Emotionen hinterher.

Es ist, als würde das Gehirn deines Hundes während der Pubertät eine Umprogrammierung am laufenden Betrieb durchlaufen – alte Verbindungen werden gelöscht, neue entstehen, und zwischendurch hakt das System ein wenig, als würde gerade ein großes Update installiert.

👉 Praxisbeispiel:
Stell dir vor, du gehst wie gewohnt spazieren. Dein Junghund läuft locker an der Leine, plötzlich fliegt ein Vogel hoch – und dein Hund schießt hinterher, als hättest du nie „Stopp!“ gesagt. Oder du rufst ihn, und er schaut dich zwar kurz an … aber entscheidet sich, lieber weiter zu schnüffeln.

Das hat nichts mit „Ungehorsam“ zu tun.
Dein Hund in der Pubertät kann in solchen Momenten oft nicht anders – sein Gehirn ist mit Reizen überflutet, seine Hormone spielen verrückt, und die Impulskontrolle ist gerade im Urlaub.
Willkommen im wahren Leben der Hund Pubertät.


Beginn und Dauer der Pubertät beim Hund

Der Beginn und die Dauer der Pubertät beim Hund hängt stark von Rasse, Größe und individueller Veranlagung ab:

  • Kleine Rassen wie Dackel oder Terrier starten oft schon mit 6–8 Monaten
  • Mittlere und große Hunde wie Labradore oder Schäferhunde meist zwischen 9–12 Monaten
  • Sehr große Rassen wie Doggen oder Berner Sennenhunde manchmal erst mit 14–18 Monaten

Die Hundepubertät kann wenige Monate oder bis zu zwei Jahre dauern. Die „intensivste“ Zeit liegt meist zwischen dem 8. und 18. Monat.

👉 Praxisbeispiel:
Viele Halter bemerken den Wendepunkt ganz plötzlich:
„Er war so brav – und über Nacht wie ausgewechselt!“
Das ist oft der Moment, in dem die Hormone Fahrt aufnehmen und die Selbstständigkeit wächst. Es ist der typische Beginn der Pubertät beim Hund – dein Junghund entdeckt jetzt seine Welt neu.

Junghund Pubertät

Woran du erkennst, dass dein Hund in der Pubertät ist?

In der Phase der Pubertät verändert sich nicht nur das Verhalten, sondern auch die Wahrnehmung deines Vierbeiners.
Typische Anzeichen, dass dein Junghund gerade mitten in der Pubertät steckt, sind zum Beispiel:

  • Düfte, Spuren anderer Hunde und Umweltgeräusche ziehen seine Aufmerksamkeit jetzt besonders an
  • Dein Hund in der Pubertät wird eigenständiger, sucht häufiger Abstand und testet, wie weit er sich von dir entfernen kann
  • Charakteristische Eigenschaften der Rasse treten deutlicher hervor – etwa Jagdverhalten, Wachsamkeit oder Hüteverhalten
  • Beim Spielen zeigt sich dein Junghund oft wilder und körperbetonter – aus Toben wird schon mal ein kleines Raufen
  • Jagdverhalten kann sich erstmals zeigen oder deutlich stärker werden
  • Kommandos, die vorher zuverlässig klappten, scheinen plötzlich wie ausgelöscht – dein Hund reagiert verzögert oder gar nicht
  • Situationen, die er früher souverän gemeistert hat, können nun Unsicherheit oder sogar aggressives Verhalten hervorrufen
  • Manche Hunde zeigen in dieser Phase veränderte Alltagsgewohnheiten: weniger Appetit, unruhiger Schlaf oder übermäßige Aktivität sind keine Seltenheit
  • Auch lautstarkes Verhalten wie häufiges Winseln, Jaulen, Bellen oder Knurren gehört für viele Hunde in der Pubertät zum Ausdruck ihrer inneren Anspannung

Hormonchaos und Reizüberflutung

Mit dem Beginn der Pubertät beim Hund werden Sexualhormone wie Testosteron und Östrogen ausgeschüttet.
Sie wirken direkt auf das Gehirn und Nervensystem – und verändern Verhalten, Stimmung und Reizverarbeitung.
Dein Junghund steckt mitten in einer Gefühlsachterbahnfahrt.

Typische Szenen:

  • Dein Rüde schnuppert plötzlich stundenlang an jeder Ecke und ignoriert dich völlig
  • Deine Hündin wird anhänglicher oder distanzierter, ist gereizter oder sucht Schutz
  • Beim Spaziergang will dein Hund in der Pubertät jeden Artgenossen „kennenlernen“ – oder pöbelt andere an
  • Zuhause liegt er scheinbar völlig platt auf der Couch – um 10 Minuten später wie ein Duracell-Häschen durchs Wohnzimmer zu rasen.

Das ist alles normal.
Dein Junghund erlebt eine hormonelle Achterbahnfahrt – und braucht dich als ruhigen Gegenpol in dieser intensiven Phase der Hund Pubertät.

Junghunde Ravensburg

Grenzen & Freiheit in der Hundepubertät

In der stürmischen Zeit der Pubertät hilft ein Grundsatz besonders weiter:
So viele Grenzen wie nötig – und so viel Freiheit wie möglich.

Nur wenn dein Junghund sich in einem klaren, liebevoll gesetzten Rahmen bewegt, kann er unbeschwert in ein Leben hineinwachsen, in dem Regeln Sicherheit bedeuten. Grenzen geben Orientierung, Freiheit fördert Vertrauen – beides braucht dein Hund in der Pubertät, um sich zu einem ausgeglichenen, selbstbewussten Hund zu entwickeln.

👉 Praxisbeispiel:
Wenn dein Hund beim Spaziergang zuverlässig bleibt, darf er natürlich Freilauf genießen. Aber wenn er sich leicht ablenken lässt oder andere Hunde anpöbelt, ist eine Schleppleine keine Strafe, sondern ein Schutzrahmen.
Sie ermöglicht Freiheit – mit Sicherheit.

Klare, liebevolle Regeln sind kein Zwang, sondern Führung.
Und genau diese Führung sucht dein Junghund jetzt – auch wenn er sie manchmal lautstark in Frage stellt.


„Er testet mich!“ – oder doch nicht?

Viele Hundehalter sind überzeugt: „Mein Hund testet mich aus!“
Doch das stimmt nur teilweise.

Dein Hund in der Pubertät hat kein Interesse an Machtspielen.
Er testet nicht, um dich zu „ärgern“, sondern um zu lernen, wie die Welt funktioniert – und ob du in jeder Situation verlässlich bist.

Wenn du ruhig bleibst, bestärkst du sein Vertrauen.
Dein Junghund lernt: „Mein Mensch bleibt souverän – auch wenn alles um mich herum Kopf steht.“

Pubertät Hund Ravensburg

Alltagstipps: So unterstützt du deinen Hund in der Pubertät

1. Wiederhole die Basics – mit Freude

Auch wenn dein Hund „alles kann“: Übe regelmäßig Grundkommandos wie Sitz, Platz, Rückruf.
Mach es abwechslungsreich, kurz und positiv – zum Beispiel mit kleinen Leckerli-Jackpots oder Spielsachen.

2. Fördere Ruhe – nicht nur Action

Viele Halter reagieren auf das Chaos mit „mehr Bewegung“.
Aber: Ein übermüdeter Junghund ist kein ausgeglichener Hund.

👉 Praxisbeispiel:
Nach dem Spaziergang kannst du eine kleine Kauaufgabe geben – z. B. einen gefüllten Kong oder eine Schnüffelmatte. Das beschäftigt Körper und Geist, ohne zu überdrehen.

3. Kleine Trainingsziele – große Wirkung

Wenn dein Hund an der Leine zieht, ist das jetzt normal – er reagiert auf Reize viel intensiver.

👉 Praxisbeispiel:
Trainiere Leinenführigkeit an ruhigen Orten, bevor du dich wieder an die Hauptstraße wagst. Belohne jeden Blickkontakt – das stärkt die Bindung und Aufmerksamkeit in dieser stürmischen Phase der Hundepubertät.

4. Sozialisierung fortsetzen

Triff dich regelmäßig mit anderen Hundehaltern – aber such ruhige, souveräne Hunde als Spielpartner aus. Zu viel „Rambazamba“ überfordert einen Junghund in der Pubertät schnell.

👉 Praxisbeispiel:
Kurze Spaziergänge mit einem erwachsenen, gelassenen Hund sind oft wertvoller als eine Stunde Toben mit Gleichaltrigen.

5. Geduld & Humor behalten

Dein Hund in der Pubertät wird dich in dieser Zeit immer wieder „herausfordern“.
Aber wenn du ruhig bleibst, lernt er: Mein Mensch ist verlässlich – auch wenn ich mich vergesse.


Die Pubertät beim Hund: Eine Geduldsprobe mit großem Gewinn

Die Pubertät beim Hund stellt Hund und Halter auf eine echte Geduldsprobe – und ist für beide keine leichte Zeit. Begegne deinem Vierbeiner mit Geduld und Verständnis, festige durch Training erlernte Kommandos und lass dich nicht aus der Ruhe bringen.

Gerade in dieser sogenannten „Flegelphase“ hast du die einmalige Chance, die Bindung zwischen dir und deinem Hund zu stärken. Mit Ruhe, Vertrauen und einem Lächeln wächst ihr als Team zusammen – und kommt gestärkt aus dieser Zeit heraus.

Bedenke immer:
Auch die stürmischste Phase der Pubertät geht irgendwann vorbei.


Tipp deiner Hundeschule Schussenpfoten in Ravensburg:
Wir begleiten dich und deinen Junghund mit Herz, Erfahrung und praxisnahen Trainingsmethoden durch die aufregende Zeit der Hund Pubertät.
In unseren Junghundekursen und Einzeltrainings lernst du, wie du Ruhe, Vertrauen und Freude in euren Alltag bringst – auch dann, wenn die Hormone verrücktspielen.

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